Resilienz – machen uns soziale Kontakte widerstandsfähiger?

In diesem Artikel geht es um eine wichtige Säule der 7 Säulen der Resilienz: Die Säule der Netzwerkorientierung. Wie gestalten wir unsere Beziehungen? Können wir emotionale Bindungen aufbauen? Wie können wir mit der Resilienz soziale Kontakte pflegen?

1. Was ist Resilienz einfach erklärt?

Aber zuerst einmal die Resilienz einfach erklärt: Resilienz ist die Fähigkeit gelassener auf Stress auslösende Reize zu reagieren. Wir können Stress entweder ausweichen oder diesen minimieren. Im Grunde bedeutet Resilienz Widerstandsfähigkeit. Wir sind in der Lage innere Stärke zu entwickeln, um mit Niederlagen und Schicksalsschlägen umzugehen. Es gibt Menschen, denen gelingt das besser und anderen wieder weniger gut.

Manchen Menschen ist diese seelische Widerstandskraft von klein auf gegeben, andere müssen sich die Resilienz erst aneignen. Resiliente Menschen gelten als fröhlich, ausgeglichen und anpassungsfähig. Sie verfügen über einen starken Charakter und einen stabilen Freundeskreis.

Nicht nur Menschen besitzen Resilienz sondern auch in der Natur ist es weit verbreitet. Ein riesiger und kräftiger Baum, der fest verwurzelt in der Erde steht, hat eine große Widerstandsfähigkeit gegen Stürme. Deshalb kann er den Widrigkeiten des Wetters besser standhalten als kleinere schwächere Bäume. Sie knicken bei Stürmen um oder können Trockenheit nicht überstehen.

Was ist Resilienz einfach erklärt

Weitere detaillierte Erklärungen zur Resilienz findest du hier.

2. Was sind die 7 Säulen der Resilienz?

Für die Resilienz gibt es Schutzfaktoren und Risikofaktoren. Die Schutzfaktoren wirken sich zum Beispiel positiv auf deine Resilienz aus und die Risikofaktoren negativ.

Das Modell „die sieben Säulen der Resilienz“ von Karen Reivich und Andrew Schatté beschreibt, woraus Resilienz besteht und wie wir sie trainieren können. Es umfasst 7 Säulen, die für 7 Schutzfaktoren stehen, von denen du jeden einzelnen in deinem Leben wiederfindest. Wenn du einen trainierst, wächst deine Resilienz automatisch.

7 Säulen der Resilienz (Wissenschaft)

sieben Säulen der Resilienz
Was sind die 7 Säulen der Resilienz

3. Resilienz Säule „Netzwerkorientierung“ – was macht uns stark?

Betrachten wir die Säule „Netzwerk aufbauen“ aus dem Modell Resilienz 7 Säulen genauer, denn diese Säule wird in verschiedenen Publikationen jeweils unterschiedlich interpretiert und benannt. Wir finden als Bezeichnung für diese Säule folgende Begriffe: Beziehungen gestalten, emotionale Bindung aufbauen, Netzwerkorientierung, Kontaktfreude, Netzwerke aufbauen, enge Bindungen pflegen. All diesen Begriffen zugrunde liegt eine menschliche Beziehung.

3.1 Machen uns menschliche Beziehungen widerstandsfähiger?

Schauen wir es zunächst unter dem Aspekt der Krise und des seelischen Notfalls an: Auf welche Person können wir bauen, wenn es hart auf hart kommt? Wer hilft uns in der Not? In einer Krise sind wir auf ein enges Auffangnetz von vertrauenswürdigen Menschen angewiesen. Diese Gewissheit „wir sind nicht allein in Krisen“ kann zu einem wichtigen Signal für unsere Resilienz werden. Mit engen Vertrauten, die an uns glauben, uns unterstützen und ermutigen, können wir ein Netzwerk der Stärke schaffen. Soziale Kontakte pflegen und emotionale Bindungen aufbauen, sind wichtige Faktoren für die Säule der Netzwerkorientierung.

3.2 Was ist wichtig für ein „gesundes“ Netzwerk?

Als erstes ist es wichtig, dass wir verstehen, dass Beziehungen wichtig für unsere Resilienz und unser Glück sind. Viele von uns vertreten die Ansicht: „Ich schaffe das schon. Ich benötige niemanden. Alles kann ich allein meistern.“ Werden wir uns bewusst, dass es mit Hilfe anderer Menschen einfacher ist, unsere Ziele zu erreichen. Das auch unser Glück sich mit anderen Menschen vermehren kann. „Geteiltes Glück ist doppeltes Glück“. Es kommt natürlich darauf an, die richtigen Menschen und Netzwerke zu finden.

Sehr wichtig in Beziehungen jeglicher Art ist die Balance von Nehmen und Geben. Denn Menschen sind bereit, Wissen und Fähigkeiten in die Gesellschaft einzubringen und schöpfen aus diesem Engagement wieder Kraft für sich selbst. Ein Netzwerk muss für uns auch immer einen Nutzen haben. Alle Beziehungen sollen uns unserem eigenen Ziel näher bringen. Es ist auch eine Art „Tauschhandel“.

Wir möchten unsere Resilienz steigern? Dann dürfen wir nur Beziehungen eingehen und soziale Kontakte pflegen, die uns diesem Ziel näher bringen. Und klar, auch der anderen Person darf und muss unsere Beziehung einen Nutzen bringen.

Essentiell für eine stabile Resilienz ist eine gesunde Selbstachtung. Auch hier besteht eine Wechselwirkung. Umgeben wir uns mit Menschen, die uns nicht gut tun, wird es auch unseren Selbstwert und somit unserem Wohlbefinden nicht gut tun. Umgeben wir uns aber mit Menschen, die uns gut tun, stabilisieren und steigern wir unsere Selbstachtung.

Es gibt einfache Übungen, um mehr Selbstachtung zu lernen. Suchen wir nach den Ursachen für eine geringe Selbstachtung. Wichtig ist auch, alte Glaubenssätze fallen zu lassen.

3.3 Wie bauen wir ein Netzwerk auf? Wie können wir soziale Beziehungen pflegen?

Es gibt Beziehungen und Bindungen, welche großen Einfluss auf unser Leben, unser Wohlergehen und unsere Resilienz haben. Und es gibt Kontakte, welche uns weniger beeinflussen.

Wenn wir einen Rückschlag erleiden, können soziale Kontakte es auf jeden Fall deutlich einfacher machen, dieses Tief zu ertragen. In der Theorie der 7 Säulen der Resilienz wird der Gestaltung der Beziehungen bereits eine wichtige Bedeutung beigemessen.

Wir sollten als erstes unser jetziges Umfeld analysieren. Wer tut uns gut? Wer gibt uns Energie? Bei wem können wir innere Stärke entwickeln? Und nach welchem Treffen fühlen wir uns jeweils elend und erschöpft? Schreiben wir die Personen unseres Netzwerkes auf. Schauen wir, mit wem wir uns öfter treffen möchten und wen wir allenfalls aus unserem Umfeld ganz ausschließen möchten. Denn manchmal ist man sich kleinerer „Energiesauger“ gar nicht bewusst. Und diese zu ersetzen, kann schon viel bewirken. Also, haben wir den Mut bestimmte soziale Kontakte zu reduzieren.

4. Welche Arten sozialer Kontakte kennen wir? Was hilft unserer Resilienz?

4.1 Familie

Für die meisten von uns ist die Familie wohl eines der wichtigsten Stützen unseres Lebens. Je nachdem wie wir uns aufgehoben fühlen, wird es unsere Resilienz stärken oder schwächen. Die Familie ist auch eine der wichtigsten Faktoren, ob wir aus unserer Kindheit mit einer hohen Resilienz hervorgehen oder nicht. Wir lernen in unserer Kindheit, wie Menschen in unserem Leben mit Krisen umgegangen sind. In einer glücklichen und behüteten Kindheit mit wenigen Krisen war es vielleicht kaum möglich, Resilienz zu lernen. Dafür haben wir sehr wahrscheinlich eine gestärkte Selbstachtung und innere Stärke entwickeln können.

Auch in der Familie ist es möglich, dass wir Menschen und Situationen kennen, die unsere Resilienz nicht stärken. Oft können und wollen wir diese Menschen nicht aus unserem Leben „entfernen“. Es gibt auch hier verschiedene Methoden und Übungen trotz allem seine Resilienz zu stärken. Falls du daran interessiert bist, dann melde dich doch einfach unter .

4.2 Partnerschaft

Ein Risikofaktor für die Resilienz ist Stress. Beziehungen, vor allem in einer Partnerschaft, können sehr stressen. Sobald eine Beziehung gut läuft, können wir sehr viel Entspannung, Wohlbefinden und Unterstützung aus ihr gewinnen. Streiten wir uns viel, so ist das ein ständiger Stressfaktor. Stress ist ein lautloser Killer. Er hat unzählige negative Effekte auf unsere körperliche und geistige Gesundheit. Nun, deswegen ist es wichtig, dass wir lernen, unseren Stress abzubauen und mit ihm gut umzugehen.

„10% aller Konflikte entstehen aufgrund unterschiedlicher Meinungen und 90% aufgrund des falschen Tonfalls.“

Prof. Dr. Detlef Beeker

Unser Partner oder unsere Partnerin sind meistens einer der wichtigsten Bezugspersonen in unserem Leben. Können wir uns in Krisen auf sie verlassen, ist das eine sehr gute Basis für gute Resilienz. Aber, verursacht unsere Partnerschaft vorwiegend Stress, wird das unsere Resilienz schaden und wir sollten nach Lösungen suchen.

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Die 5 Sprachen in der Liebe – Wie Kommunikation in der Partnerschaft gelingt von Gary Chapmann

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4.3 Freunde

Freunde sind äußerst wichtig in unserem Leben. Sehr oft sind es verlässliche Pfeiler in einer Krise. Sich anderen Menschen anzuvertrauen und engere Bindungen einzugehen, kann unser Selbstwertgefühl massiv steigern und dazu beitragen Krisen gelassener zu überstehen. Wer Freunde im Hintergrund hat, die wie ein Fels in der Brandung hinter einem stehen, kann innere Stärke entwickeln. Einsamkeit hingegen führt zu immer stärkerem Rückzug.

Analysieren wir unsere Freunde. Wer steht hinter uns? Wer gibt uns Kraft? Trennen wir uns von vermeintlichen Freunden, welche uns nur Energie kosten. Wir sollten diese sozialen Kontakte reduzieren. Suchen wir uns Freunde, die zu uns passen und die uns Kraft geben. Suchen wir uns Menschen, die unseren Energietank füllen.

4.4 Arbeitskollegen

In unserem Berufsalltag kann besonders viel Stress entstehen. Die Ursachen dafür sind unterschiedlich. Oft sind es schwierige Arbeitskollegen. Denn wir haben sie uns nicht ausgesucht und wir können auch nicht einfach davon laufen. Ein Job kann uns sehr stressen und damit unser Widerstandskraft senken. Hier gibt es nur die Möglichkeit, sich Methoden anzueignen, um Stress zu minimieren. Oder wenn alles nicht hilft: einen neuen Job zu suchen…

Um innere Stärke zu entwickeln und unsere Widerstandskraft zu erhöhen besteht auch die Möglichkeit zu meditieren. Meditationen führen uns in eine optimale Ruhe und helfen, den täglichen Stress zu minimieren. Zum Beispiel führt die einzigartige Stimme von Michaela Merten in eine körperliche Entspannung.

4.5 Menschen aus Freizeitbeschäftigungen

Ein ganz wichtiger Punkt sind die Menschen, mit denen wir aufgrund einer Freizeitbeschäftigung verbunden sind. Beziehungen in einem Musikverein, einem Sportverein oder auch nur einfach in der Verbindung eines gemeinsamen Hobbies. Ich erinnere mich noch an eine Wanderfreundin. Vor Jahren war ich mit ihr regelmäßig unterwegs. Sie hat ständig nur gejammert und von negativen Dingen berichtet. Am Abend war ich jeweils seelisch völlig ausgelaugt. Irgendwann habe ich entschieden, diesen sozialen Kontakt zu reduzieren und dann ganz abzubrechen.

Überdenken wir unsere Freizeittätigkeiten. Welche Menschen tun uns gut? Mit wem möchten wir mehr Zeit verbringen und mit wem weniger? Und dann setzen wir es um. In der Freizeit ist es wohl am Einfachsten, sofort Maßnahmen zu ergreifen. Oder wir können auch ganz neue Sachen probieren und auf ganz neue Art, Menschen in unser Leben zu ziehen. Nutzen wir zum Beispiel das Gesetz der Anziehung bestimmte Person.

4.6 Therapeuten und Personen im Dienstleistungsbereich

Die Älteren unter uns erinnern sich sicher noch an früher. Da haben wir mit dem Postboten hier und dort ein privates Gespräch geführt. Er hat einfach zugehört und uns ein gutes Gefühl vermittelt. Auch wenn es nur ein kleiner Augenblick unseres Lebens war, so hatte es doch einen kleinen positiven Einfluss. Viele solche kleinen magischen Momente stärken unsere Resilienz. 

Überlegen wir uns, wo wir „professionelle“ Menschen in unser Leben bringen können. Gönnen wir uns eine Massage bei einem Menschen, der uns auch psychisch gut tut. Wählen wir einen Friseur, der nicht nur die Haare gut schneidet, sondern auch positive und anregende Gespräche mit uns führt. Entlasten wir uns von Tätigkeiten, welche uns nicht liegen. Suchen wir uns zum Beispiel einen Steuerberater, dem wir vertrauen. Nutzen wir alles, was uns gut tut und unsere emotionalen Bindungen aufbaut.

4.7 Happiness House

In der heutigen Zeit ist das Internet überall präsent. Die sozialen Netzwerke boomen. Aber sehr viel verläuft anonym und nur über Likes. Und das macht nicht glücklich und das sollten wir unbedingt meiden.

Wir können aber das Internet auch zu unserem Vorteil nutzen. Es gibt inzwischen einige Communities, in denen du sehr gute Freunde finden kannst. Eine Glückscommunity möchte ich dir hier vorstellen: Happiness House von Pierre Franckh und Michaela Merten.

In dieser Glückscommunity lernst du Menschen kennen, die positiv denken und ein glückliches Leben führen möchten. Deshalb stärkt die positive Spirit in der Community unsere Resilienz. Es besteht auch die Möglichkeit, Freunde fürs reale Leben zu finden. Weitere Informationen und einen ausführlichen Erfahrungsbericht findest du unter Happiness House Kritik.

5. Fazit – Resilienz Säule Netzwerkorientierung

Die 7 Säulen der Resilienz sind eine wichtige Basis für unser Leben. Eine wichtige Säule ist die Netzwerkorientierung. Es ist sehr wichtig, soziale Kontakte zu pflegen. Somit können wir innere Stärke entwickeln und diese festigen. Auch werden wir in unserem Leben glücklicher und zufriedener sein. Wenn dir der Beitrag gefallen hat, schreibe mir doch ein Mail oder ein paar Zeilen in den Kommentaren.

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